Hedwig Falkenstein kam am 11. Juli 1927 in
Stadtlohn zur Welt. Eine Stadtlohner Zeitzeugin von der Hagenstraße erinnert sich noch gut daran, mit der etwas jüngeren Nachbarstochter "Heti" gespielt zu haben.
Nach den Schrecken der Pogromnacht wurde Hedwig
zusammen mit ihren Geschwistern von den Eltern in die Niederlande geschickt - um sie in Sicherheit zu bringen, aber vielleicht auch, um ihnen weiter den Schulbesuch zu ermöglichen, denn jüdische
Kinder waren ab dem 15. November 1938 in Deutschland vom Besuch öffentlicher Schulen ausgeschlossen. Hedwig gehörte in den Niederlanden zu den besten Schülerinnen der Klasse, wie sich ihr Bruder
bis heute erinnert.
Hedwig war wie ihre Geschwister zunächst bis Ende
1939 in einem Kinderheim in Rotterdam untergekommen, nach einer Zwischenstation in einer Familie in Zaltbommel lebte sie dann später gemeinsam mit ihrer Schwester in Amsterdam im Haushalt ihres
Onkels Eli Nathan Versteeg und seiner Frau Keetje Versteeg-Witzenhuizen sowie deren vier Kindern Nico Floris, Flora Sophia, Mary Sophia und Nanny. Wie die gesamte Familie, so wurde auch Hedwig
nach Auschwitz geschickt. Im Alter von 15 Jahren wurde sie am 8. Oktober 1942 in Auschwitz ermordet.