Hedwig Goldschmidt geb. Levy

Hedwig Goldschmidt geb. Levy wurde am 10. Juli 1887 in Erkelenz geboren.  Sie heiratete Emil Goldschmidt, mit dem sie gleichaltrig war. Aus ihrer Ehe gingen zwei Kinder hervor, Tochter Else und Sohn Richard.

Da Emil Goldschmidt wirtschaftlich erfolgreich war, lebte seine Familie lebte in recht guten Verhältnissen in einem von ihnen 1923 errichteten großzügigen Haus. Hedwig Goldschmidt legte auf einen gepflegten Haushalt Wert und beschäftigte eine Hausgehilfin.

Im Zuge der Weltwirtschaftskrise musste die Firma ihres Mannes Rückschläge erleiden. Sein Bruder Gustav verzog daraufhin 1930 mit seiner Familie an den Herkunftsort seiner Frau. Hedwig und Emil Goldschmidt aber blieben mit den beiden Kindern zunächst noch in Stadtlohn. Hier erlebten sie auch die Ausschreitungen der Pogromnacht 1938 und wohl  außerdem die vorübergehende Arrestierung.

Im April 1940 verließen Goldschmidts Stadtlohn und kamen am 17. April 1940 nach Rheydt (heute Mönchengladbach-Rheydt) in der Nähe von Erkelenz, wo Hedwig geboren worden war. Vielleicht waren verwandtschaftliche Gründe maßgeblich für diesen Zufluchtsort. Ihre dortige Adresse lautete Lehwaldstraße 20.

Am 11. Dezember 1941 wurde sie mit ihrer Familie nach Riga in Lettland deportiert, wo alle vier zu Tode kamen. Hedwig wurde wie ihr Mann Emil im Juli 1944 im KZ Kaiserwald im Rahmen einer „Aktion“ des SS-Arztes Dr. Eduard Krebsbach ums Leben gebracht. Sie wurde 57 Jahre alt.