Leopold Meyers

Leopold Meyers wurde als ältester Sohn seiner Eltern am 4. März 1889 in Stadtlohn geboren. Er schrieb seinen Familiennamen - anders als sein Vater - in deutscher Schreibweise. 

Leopold Meyers war von Beruf Schneider und betrieb ein kleines Geschäft. Für die Anfertigung eines Anzuges gewährte er Kunden nötigenfalls auch Kredit. Er nahm am Ersten Weltkrieg teil, wurde verwundet und erhielt das Eiserne Kreuz als Kriegsauszeichnung. Er heiratete Bertha Meyer als Elmshorn; aus ihrer Ehe gingen drei Kinder hervor: Edith, Hans Werner, Max Heinz. Die Familie wohnte im Hause Dufkampstraße 33, das neben der Schmiede Uphues lag. 

Nachdem die Verfolgungsmaßnahmen der Nationalsozialisten eingesetzt hatten, gelang es den Eltern Meyers im Oktober 1938, ihr ältestes Kind, nämlich Tochter Edith, ins rettende Ausland nach Australien zu Verwandten zu schicken. 
Die übrigen vier Familienmitglieder aber erlebten wie auch die Großeltern die dramatische Pogromnacht in Stadtlohn, die den Umzug der Großeltern nach Holland zur Folge hatte. Meyers blieben - weitgehend isoliert, aber von einer Nachbarin versorgt und unterstützt - an der Dufkampstraße wohnen, bis der Deportationstermin gekommen war.
Am 10. Dezember 1941 wurden sie in einer Gruppe von insgesamt zehn jüdischen Menschen von Stadtlohn aus mit einem LKW über Gescher, wo u. a. Verwandte von ihnen zusteigen mussten, nach Münster gebracht und von dort am 13. Dezember 1941 mit dem Zug nach Riga deportiert.
Leopold Meyers ist dort nach Aussage seines überlebenden jüngsten Sohnes im Jahre 1943 zu Tode gekommen.