Ilse Stein

Ilse Stein wurde am 9. November 1919 in Stadtlohn als jüngste Tochter von Josef und Julia Stein geboren. 
Ilse zeigt schon als junges Mädchen bemerkenswerte Mobilität: Wie die Meldeunterlagen im Stadtlohner Stadtarchiv belegen, wohnte sie als Lehrmädchen zeitweise in Bocholt und in Coesfeld, bevor sie im September 1937 von Stadtlohn aus nach Köln verzog. Sie war dort als Krankenpflegerin im Jüdischen Krankenhaus tätig. In Köln heiratete sie dann am 2. Februar 1939 den acht Jahre älteren Textiltechniker Otto Schey (geb. am 31. Dezember 1911 in Baden bei Wien). Ilse und Otto waren an der Adresse des Jüdischen Krankenhauses, Ottostraße 85 in Köln, gemeldet. Das jüdische Krankenhaus wurde am 1. Juni 1942 aufgelöst und die Bewohner in das Lager Müngersdorf gebracht - unter ihnen auch Otto Schey und seine Frau Ilse. 
Beide wurden am 15. Juni 1942 von Köln aus zunächst nach Theresienstadt deportiert. Während Otto Schey nach Bergen-Belsen verlegt wurde und dort umkam, wurde Ilse zwei Jahre nach ihrer Ankunft in Theresienstadt am 19. Oktober 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz transportiert. Ihr gelang es, die dortige Lagerhaft zu überleben. 
Nach Kriegsende ging sie, die lange als verschollen galt, nach Schweden, wie aus den Wiedergutmachungsakten hervorgeht, die im Stadtlohner Stadtarchiv liegen. Danach hat es keinen Kontakt nach Stadtlohn mehr gegeben; alle Bemühungen um Aufschluss darüber, ob sie heute noch lebt, blieben bislang erfolglos.